Akute Lebensgefahr für Hunde lauert in jeder Küche – Xylit

An alle Hundefreunde und Tierliebhaber! Ich möchte gerne ein noch sehr unbekanntes Thema aufgreifen, welches aber schlimme Folgen für Eure Vierbeiner haben kann! Es geht um den Zuckerersatzstoff Xylit der sehr häufig von uns Menschen in der Küche genutzt wird. Für Hunde kann dieser Stoff allerdings in kleinster Menge zu einem Kampf ums Leben führen.
Woran erkenne ich die Vergiftung? Was kann ich im Notfall tun? Und wo steckt Xylit drinnen? Genau darauf möchte ich in meinem neuen Blogbeitrag eingehen. 

Am 1.9.17 ist wieder eine Hündin an einer Xylit- bzw Birkenzuckervergiftung gestorben. Sie hatte ein kleines Stückchen vom Geburtstagskuchen stibitzt. Im ersten Moment haben die Besitzer wahrscheinlich auch nichts böses gedacht, bis dann das böse erwachen kam.

Xylit wird oft bei einer gesunden Ernährung der Menschen verwendet. Dieser Stoff ist aber für Hunde als tödliche Gefahr einzustufen. Tierärzten und Hundehaltern ist diese versteckte Gefahr leider noch weitgehend unbekannt.

Was ist Xylit?
Xylit ist ein Zuckeraustauschstoff der bei Hunden sehr negative Effekte hervorrufen kann. Für Menschen ist der Stoff unbedenklich, bei Hunden wird dagegen die Insulinausschüttung enorm gesteigert, was wiederum zum Abfallen des Blutzuckerspiegels führt und tödliche Folgen für das Tier haben kann. Und das schon ab kleinsten Mengen.

Ein Auszug von der Webseite zentrum-der-gesundheit.de zu Xylit.

Xylitol – auch als Xylit, Pentanpentol oder E 967 bekannt – ist prinzipiell ein natürlich vorkommender Zuckeralkohol, der sowohl in Pflanzen, als auch im Menschen innerhalb des Zuckerstoffwechsels gebildet werden kann. Das ist auch der Vorteil von Xylitol im Vergleich zu synthetisch hergestellten Süssstoffen wie Aspartam.

Da es sich um einen natürlich vorkommenden Stoff handelt, kann unser Körper Xylitol normalerweise erkennen, in unseren Stoffwechsel aufnehmen und verwerten. Für Hunde jedoch ist Xylitol tödlich, so dass diese keinesfalls an Speisen oder Süssigkeiten gelangen dürfen, die mit Xylit gesüsst sind

 

Wo ist Xylit enthalten?

  • zuckerfreien Kaugummis
  • Süßungsmittel
  • Zuckerersatz – zum Backen, Kochen, Süssen von Desserts etc.
  • Zahnpflege
  • Gekennzeichnet mit E 967


Welche Reaktion haben Hunde bei der Einnahme von Xylit?
Bereits ab einer Dosis von 0,5g/Kg KG kann das für den Vierbeiner potentiell tödlich sein! Eine Dekontamination wird bereits ab 0.05g/kg KG empfohlen.

Erste Symptome treten oft innerhalb von 10 Min auf und äußern sich durch

  • Erbrechen
  • Apathie
  • Koordinatinsstörungen
  • Krampfanfälle
  • Zittern.

Was muss ich tun bei einer Xylit Vergiftung?
Besteht der Verdacht, dass euer Hund auch nur eine geringe Menge von Xylit geschluckt hat, muss sofort der Tierarzt aufgesucht werden! Bitte diesen vorher telefonisch über die Vergiftung informieren, damit sich der TA ggf. über die Behandlung informieren kann!

Als erste Hilfe muss Zuckerwasser, Traubenzucker oder Honig gegeben werden um den Weg zum TA zu überbrücken! Am besten die Maulhöhle mit Zuckerlösung oder Honig bestreichen.

Xylit wird sofort über die Schleimhäute resorbiert, spontanes oder vom TA eingeleitetes Erbrechen haben keine Wirkung.

Im Verlauf kommt es zu einer Leberschädigung die oft in akutem Leberversagen endet. Dadurch wird die Blutgerinnung so gestört, dass Blut oder Gerinnungsfaktoren transfundiert werden müssen!

Erfolgen diese Maßnahmen nicht oder verzögert, kommt es zu massiven inneren Blutungen, welche nicht mehr zu behandeln sind, der Hund verblutet!

Bitte macht auch eure Freunde und Verwandte auf diese Gefahr aufmerksam! Ich werde diese Info speziell meiner Oma weitergeben und meinen Eltern, die bei liebschauenden Hundeaugen oft nicht nein sagen können…

Viele Grüße

Tine & Bliss

 

 

 

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