In Spanien gelten Tiere nicht mehr als Objekte!

Seit dem 5. Januar 2022 gelten Tiere in Spanien nicht mehr als Objekte, sondern juristisch als vollwertige Familienmitglieder.

In Spanien sollen Haustiere künftig als “fühlende Wesen” besser vor Vernachlässigung, Aussetzung und Quälerei durch ihre Halter geschützt werden. Das Unterhaus in Madrid billigte am Donnerstag (16.3.23) abschließend das “Gesetz für die Rechte und das Wohlergehen von Tieren” und Änderungen im Strafgesetzbuch mit höheren Strafen für Tierquälerei. Die Verbesserungen sollen den geschätzt rund 26 Millionen Haustieren in Spanien, vor allem Hunde und Katzen, zugutekommen.(1)

Doch man muss sagen, dass dieses Gesetz wirklich wichtig für die Jagdhunde in Spanien gewesen wäre. Jedes Jahr werden mehr als 50.000 Jagdhunde, vor allem Windhunde der Rasse Galgo Español, nach der Jagdsaison aussortiert, ausgesetzt und getötet.(2)

Das Gesetz umfasst zum Beispiel:

⁃ Hunde dürfen künftig nicht länger als einen Tag und Katzen nicht länger als drei Tage allein gelassen werden.

⁃ Zudem müssen sie artgerecht untergebracht und vor Kälte und Hitze geschützt und wenn nötig tierärztlich behandelt werden.

⁃ Misshandlungen und andere Verstöße gegen den Tierschutz können mit Geldstrafen bis zu 200.000 Euro oder sogar Gefängnis bestraft werden.

⁃ Wer sein Tier misshandelt hat, dem wird dieses unwiederbringlich entzogen und in ein Tierheim gegeben.

– Hunde dürfen sich nur noch auf Balkonen aufhalten, wenn sie in Begleitung einer Person sind, und vor Supermärkten dürfen sie nicht mehr angeleint werden.

– Außerdem dürfen Hunde jetzt kostenlos in öffentliche Verkehrsmittel oder in Einzelhandelsgeschäfte mitgenommen werden.

– In Geschäften dürfen keine Katzen und Hunde mehr zum Verkauf angeboten werden, das geht nur noch über Züchter.

Ausnahmen

⁃ für Polizei- und Blindenhunde sowie Herden- und Hütehunde gelten die Ausnahmen. Auch das Verbot, Tiere für Kampfveranstaltungen wie etwa Hahnenkämpfe einzusetzen, hat eine Ausnahme – es gilt nicht für Stierkämpfe.

⁃ Entfallen ist das geplante Verbot, dass Obdachlose keine Hunde halten dürfen. Obwohl sie manchmal für das Betteln missbraucht würden, seien sie für die besonders ungeschützten Obdachlosen ein zu wichtiger Begleiter.

– Hundeführerschein wurde nicht eingeführt

Tipp:

https://youtu.be/wL2GnF78vjo?si=zBkonIJHnfCdm-ru

https://tierschutz-spanien.de

Gilt ein Tier in Deutschland als eine Sache?

Tiere sind keine Sachen. Das ist im Bürgerlichen Gesetzbuch klar geregelt (§ 90 a BGB): Tiere sind Mitgeschöpfe, die Schmerzen und Leiden empfinden. Darum schützen sie besondere Gesetze wie das Tierschutzgesetz. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund vermeidbare Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen (§ 1 Satz 2 TierSchG ).

Dennoch gibt es nach wie vor Fälle, bei denen sie als Sachen bewertet werden. So wird die Verletzung eines Tieres nicht nur nach dem Tierschutzgesetz geahndet, sondern stellt auch eine Sachbeschädigung nach § 303 Strafgesetzbuch (StGB) dar.

Ebenso ist es zulässig Tiere zu kaufen und zu verkaufen. Wer ein Tier unerlaubt mitnimmt, wird darum auch wegen Diebstahls und nicht wegen Entführung belangt.(3)

Quellen:

(2) https://www.petbook.de/news/umstrittenes-tierschutzgesetz-in-spanien-jagdhunde-und-stiere-bleiben-ungeschuetzt#:~:text=Seit%20dem%205.,sondern%20juristisch%20als%20vollwertige%20Familienmitglieder.

(1) https://www.mallorcazeitung.es/spanien/2023/03/17/neues-tierschutzgesetz-schutz-84785486.amp.html

(3) https://www.tierschutzbund.de/tiere-themen/tiernotfaelle/tierschutzgesetz#:~:text=Wie%20wird%20Tierquälerei%20bestraft%3F,Zukunft%20Tiere%20halten%20zu%20dürfen.

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