Erste-Hilfe am Hund – der Schockzustand

Nach meinem erfolgreich absolvierten Erste-Hilfe-Kurs am Hund möchte ich euch die wichtigsten Punkte für den Alltag gerne mitgeben. Hier fange ich mit dem Thema Schockzustand an. Kurz möchte ich euch erklären was zu tun ist, wenn tatsächlich mal ein Notfall eintrifft. Wie erkenne ich einen Schockzustand und was kann ich tun? Für mich persönlich ist es wichtig, dass ich ein bisschen auf einen Notfall vorbereitet bin.

Der Begriff “Schock” bezeichnet im medizinischen die lebensbedrohliche Störung des Kreislaufsystems. Dieser Zustand ist nicht so leicht zu erkennen, vor allem wenn der Hund keine äußeren Verletzungen hat. Doch wie erkenne ich einen Schockzustand an einem Hund? Und wie kann ein Schockzustand ausgelöst werden?

Ich fange mal bei der Ursache für einen Schockzustand beim Hund an:

  • Der Hund hatte einen Unfall und weist Verletzungen auf mit starkem Butverlust. Dies könnte dann auf einen sogenannten traumatischen Schock hinweisen.
  • Gerade jetzt wo der Sommer vor der Tür steht ist die Wahrscheinlichkeit wieder sehr hoch, dass der Hund einen Hitzschlag erleidet.
  • Oder durch einen Insektenstich (Hummel, Hornisse, Wespe, Biene etc..) durchden der Hund allergisch reagiert. Dies nennt man dann den anaphylaktischen Schock.
  • Schwere Verbrennungen durch beispielsweise kochendes Wasser.
  • Vergiftung durch die Aufnahme von Giftködern.
  • Eine Beisserei zwischen Hunden
  • oder durch eine Magendrehung.

Viele Situationen die tagtäglich passieren können.

Wie erkenne ich nun, dass sich mein Hund in einem Schockzustand befindet?

  • Der Vierbeinder macht einen sehr geschwächten Eindruck
  • Schleimhäute überprüfen, ob diese blass sind
  • Der Hund ist unsicher in seinen Bewegungen, taumelt oder wirkt apathisch. Dies kann auch bis zum Zusammenbrechen führen!
  • Pfoten, Ohren und Schwanzende können kühl sein
  • Die Pupillen Reaktion (kapillare Füllzeit) ist verzögert
  • Und der Herzschlag ist deutlich beschläunigt.

Was ist jetzt zu tun?

  • Als aller erstes sollte man beruhigend auf den Hund einwirken. Wichtig hierbei: wenn andere Personen dabei sind beruhigt diese. Es hilft in solch einer Situation keinem, wenn man Panik bekommt. Diese Personen dann direkt ansprechen und sagen was sie machen sollen. Tierarzt rufen, hinsetzen, eine Decke organisieren etc… Somit kann man auch unüberlegte Reaktionen von anderen Personen vermeiden.
  • Nun ist das Umfeld bzw. die Situation eingeschätzt. Der Hund sollte jetzt gesichert werden durch anleinen bzw. festbinden. Hintergrund ist dabei, dass der Hund vor Schock und Unsicherheit einfach davon rennen könnte.
  • Ein wichtiger Punkt! Selbstschutz bei sehr aktiven und unruigen Hunden. Zumal man auch bei fremden Hunden, die man nicht einschätzen kann oder die Herkunft nicht kennt Maulkorb oder Maulschlinge anlegen sollte. Hier ein kurzes Erklärvideo (siehe unten), wie du die Maulschlinge anlegst.
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  • Jetzt sollte der Hund in die stabile Seitenlage gebracht werden (wenn möglich die rechte Seite vom Hund)Hundeblog_erste_hilfe_stabile Seitenlage
  • und die Atemwege müssen frei sein.

Bei einem akutem Notfall!

  • Schocklagerung: den Hund auf die rechte Seite legen (stabile Seitenlage)
  • Kopf strecken, sodass dieser in einer Linie zur Wirbelsäule liegt
  • Vorder- und Hinterläufe auseinander ziehen
  • ACHTUNG: hier auch ähnlich wie bei uns Menschen den hinteren Körperbereich höher halten als den vorderen. Die kann man beispielsweise mit der Hand, einer Decke, Kissen, Jacke, Mantel, etc. unterlegen. Hier zählt einfach schauen was man dabei hat!
  • Atemwege kontrollieren! Hier sollte man kurz prüfen, ob der Hund noch atmet.
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  • Der Vierbeiner sollte nun auch noch vor der Auskühlung geschützt werden. Hierzu hilft einfach schauen was man am Mann trägt. Jacke, Schal oder ähnliches.
  • Falls der Hund ohnmächtig sein sollte, die Zunge aus dem Mund ziehen, Maul ausreichend weit öffnen, falls Maulschlinge angelegt wurde – entfernen.
  • Ist der Hund bei Bewusstsein stellt ihm Wasser zur Verfügung!


Wenn keine Hilfe zu euch kommen kann, dann ab zum Tierarzt oder Tierklinik!

  1. Helfer organisieren. Direkt ansprechen und herrufen zur Hilfe!
  2. Eine Person auffordern den Tierarzt zu informieren. Nutzt die Personen die bei euch sind. Wenn keine Personen da sind zum helfen, dann selber den Tierarzt vorab informieren. Hier ein Tipp. Regional gibt es immer häufiger Tiernothilfe Zentralen, die auch vor Ort zur Hilfe kommen und professionellen Transport in die Tierklinik anbieten.
  3. In dem Zug natürlich prüfen, ob Praxis oder Klinik geöffnet haben
  4. Sollte der Hund laufen können, dann lasst ihn. Das regt den Kreislauf an.
  5. Falls nicht, dann versucht den Hund auf eine Decke oder eine Jacke zu legen, um ihn dann in der Decke zu tragen.
  6. Die Fahrt zum Tierarzt. Schnell aber vorsichtig. Es hilft keinem, wenn du noch einen Unfall baust…
  7. Wenn möglich, den Hund liegend platzieren und zudecken.

Die Situation von einem Schockzustand sollte man auf jeden Fall ernst nehmen und ärtzlich behandeln lassen!

Eure
Bliss & Tine

 

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Quellen: Erste-Hilfe Kurs ASB, Buch Erste-Hilfe am Hund (ASB), Wikipedia Schockzustand Beschreibung

Alle Inhalte wurden selber recherchiert und zusammengeschrieben.

 

2 Kommentare zu „Erste-Hilfe am Hund – der Schockzustand

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