Vielen Hundebesitzern sind Zecken so bekannt wie die linke Jackentasche. Leider verirren sich diese kleine Nervensägen sehr oft auf unseren Hunden. Daher stellt sich die Frage, was kann ich tun, um meinen Hund besser zu schützen? Muss es immer Chemie sein oder gibt es auch noch weitere Alternativen die ich ausprobieren kann? Ich will euch heute mal unsere Methoden vorstellen.
Chemische Mittel oder doch naturbasis als Zeckenschutz?
Vorab möchte ich euch noch mal darauf hinweisen, dass ich keinem die Vorgabe geben möchte, wie er seinen Hund vor Zecken schützt. Ich weiß, dass dieses Thema ein sehr sensibles ist und viele extreme Meinungen aufeinander stoßen.
Ich habe allerdings für Bliss und mich festgestellt, dass es auch ohne Chemie geht. Es mag sein, dass bei einigen Hunden keine andere Lösung als chemische Mittel helfen, ich bin aber immer dafür, dass man Alternativen wenigstens mal ausprobieren sollte!
Hier ein Beispiel das zeigt, wie schädlich diese chemischen Medikamente sein können oder sind:
Erinnert ihr euch noch an den Skandal mit den Fripolin verseuchten Eiern? Ich hatte zu der Zeit darüber einen Blogpost geschrieben. Panik ist ausgebrochen und ganz Deutschland hat nur noch Bio Eier gekauft. Aber dass Fripolin ein Nervengift ist, das beispielsweise in dem Spot-On Frontlein als Basis Wirkstoff genutzt wird, ist vielen Hundebesitzern nicht bewusst.
Der Hund darf nach dem Auftragen 3 Tage nicht gebadet werden oder in öffentlichen Gewässern baden, da Fripolin hochgradig giftig für Fische und im Wasser lebende Organismen ist. Zudem wird dringend davon abgeraten den Hund nach dem Auftragen des Medikaments anzufassen.
Und jetzt mal ganz ehrlich, wenn man das als Hundebesitzer in der Packungsbeilage liest, kommt man da nicht ins Grübeln, ob das Medikament vielleicht auch die Nervenzellen des Hundes angreifen könnte? Typische Nebenwirkungen sind: Hautreaktionen, Magen-Darm-Probleme, selten aber kommen neurologische Störungen vor.
Mein erster Hund Emil hat hochgradig allergisch darauf reagiert und ist fast über die Regenbrücke gegangen… Das mag natürlich ein Einzelfall sein. Ich möchte nur, dass euch bewusst wird, was ihr euren Hunden womöglich auf die Haut oder als Tablette gebt. Das ist reines Gift!
Angst vor der Übertragung von Borreliose
Man sollte beim Thema unbedingt Nutzen und Risiko eines chemischen Zeckenmittels sowie von einer Borreliose Impfung abwägen. Die Gefahr, dass ein Hund an Borreliose erkrankt, wird häufig überschätzt. Beispielsweise sagt der Professor Dr. Roland Friedrich (emeritierte Professor für Virologie und molekulare Onkologie am Universitätsklinikum Gießen), dass mittlerweile davon auszugehen ist, dass viele Hunde resistent sind. Zudem, dass bei einem Hund der infiziert ist, noch lange nicht die Borreliose ausbrechen muss. Letztlich erkranken statistisch gesehen nur fünf bis zehn Prozent aller infizierten Hunde.
Allerdings sollte man, wenn der Hund häufig in Zeckengebieten unterwegs ist, überlegen ob ein Mittel nicht doch sinnvoll sein könnte, wenn die alternativen Mittel nicht helfen. Man sollte den Hund nicht unnötig mit Zecken belasten, das ist klar. Und auch andere Krankheiten können von Zecken übertragen werden, das ist mir auch klar. Aber genau diese Gedanken, die gegen oder für eine chemische Unterstützung sprechen, sollte man sich einmal vor Augen führen.
Alternative Möglichkeiten – Zeckenmittel auf naturbasis
So, nun kommen wir aber zu unseren Methoden. Hier möchte ich euch unsere Liste der Mittel zeigen, die wir entweder schon ausprobiert haben oder es noch machen möchten.
- Die “Bernsteinkette”
Ich habe noch keine Erfahrungen mit dieser Kette gemacht. Es funktioniert wohl aber so: Bernstein enthält natürliche ätherische Öle. Bei längerem Tragen wird dieses Bernsteinöl auf das Fell des Hundes übertragen. Das soll einen harzig-würzigen Geruch ergeben und dieser soll für Zecken abstoßend sein. Allerdings haben Zecken wohl keine Nase, mit der sie einen Geruch so wirklich wahrnehmen können.
Die Wirkung der Bernsteinkette gegen Zecken bleibt an diesem Punkt wohl ähnlich mysteriös wie eine Aussage Mücken würden auf süßes Blut stehen. Irgendwas ist anders, so ganz ergründen kann man es nicht und meist wirkt es wirklich wie gewünscht. (Auszug von Bernsteinkette für Hunde.com) - Das Kokosöl
Das ist eine Variante die ich gerne das ganze Jahr über nutze. Ich gebe Bliss alle 3 Tage einen Teelöffel davon ins Futter. Zur Zecken “Hoch-Phase” soll am Kopf über den Nacken und auf dem Rücken 1-Mal am Tag verteilt werden.
Großer Vorteil, der Hund riecht sehr lecker 🙂 Und noch ein Tipp! Wir nutzen das Kokosöl auch für die Pfotenpflege. - Das Schwarzkümmelöl
Beim Schwarzkümmelöl kann es, wie beim Kokosöl auch, vom Hund abhängig wirken. Zudem sei man davor gewarnt, dass die Dosierung genaustens vorgenommen werden muss. Ihr könnt das gerne mal ausprobieren. Manche Hundehalter schwören darauf. Bei uns hat es nicht geklappt 🙂 - Die Bierhefe
Bierhefe soll tatsächlich auch wirken. Das habe ich bei meiner Recherche dieses Artikels das erste Mal gelesen. Angeblich soll der Schutz vom Vitamin-A ausgehen. Ausprobiert habe ich das auch noch nicht. Ich gebe Bierhefe ab und zu mal zum Fressen aber nur ganz selten. Denn auch hierbei darf man nicht zu viel verfüttern – genau auf die empfohlene Dosis achten! - Ein selbstgemixtes Sprühöl
Das ist eine Variante, die ich tatsächlich noch nie gehört habe. Das Sprühöl besteht aus einer Mischung aus australischem Eukalyptusöl , Zitronenöl und etwa 100 ml Wasser. Dies dann in einer Sprühflasche mischen und fertig. Wenn das jemand kennt oder ausprobiert hat, bitte gebt mir mal eine Info! - Das Knoblauch Pulver
Knoblauch Pulver gebe ich persönlich zur Hochsaison alle zwei Tage zum Fressen dazu. Ansonsten über das Jahr verteilt alle zwei Wochen eine kleine Menge. Das hilft bei uns persönlich sehr gut. - Es gibt nun auch einige Hersteller, die chemiefreie Mittel herstellen. Von denen habe ich allerdings auch noch keine Erfahrungswerte und kenne auch keinen der diese nutzt. Die Kommentare und Bewertungen sind durchwachsen. Aber vielleicht probiere ich das auch mal aus. NovaGard Green Link hier
- Ähterische Öle wie beispielsweise Thymian, Oregano, Wacholder, Grapefruit, Myrrhe, Rosenholz und viele andere. Geraniol ist wohl eines der wirkungsvollsten. Diese Öle werden meist in den chemiefreien Zeckenabwehrmitteln genutzt.
- Zistrose soll laut einer Studie (private Studie an 48 Hunden führte das Team der HeilsamPraxisEsch in Sankt Augustin Quelle) sehr gut die Zeckenabwehr unterstützen. Netter Nebeneffekt einer Cistusgabe ist ein stabiles Immunsystem.
- Em-Keramik
Und diese Methode werde ich definitiv dieses Jahr mal ausprobieren. Ich habe nun schon häufiger davon gelesen und werde das jetzt einfach mal bestellen. Habt ihr Erfahrungen mit EM-Keramik gemacht? Erzählt mal davon 🙂
Egal wie man es nun letztenendes macht, wir sollten das Fell trotzdem immer auf Zecken untersuchen und diese vorsichtig abnehmen. Krankheitserreger können oft noch nach Stunden übertragen werden. Zudem bitte genau den Hund beobachten, wie dieser auf die Mittel reagiert. Wenn irgendwelche Reaktionen kommen sofort absetzen! Egal ob chemisch oder naturbasis!
Liebe Grüße
Tine & Bliss
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Die Inhalte dieses Blogartikels sind von folgenden Quellen und selbst recherchiert.
https://wildundhund.de/alles-fauler-zauber-7807/
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/natuerliche-mittel-gegen-zecken-ia.html
http://www.tierklinik-birkenfeld.de/de/kat.php?k=74
http://www.kleiner-kalender.de/event/zeckensaison/81363.html
Diese Hinweise sind keine medizinischen Empfehlungen. Eine Diagnose kann nicht durch solch einen Artikel pauschal getroffen werden. Im Zweifel hilft immer der Besuch beim Tierarzt!
Hallo Tine,
ein echt toller Beitrag!
Ich habe letztes Jahr so einiges ausprobiert
Bernstein (negativ)
Kokosöl (ebenfalls..)
Em Keramik (auch)
Melaflon &Spot On von Canina (hat etwas geholfen)
Im Endeffekt hatten wir ein riesen Aufkommen von Nymphen (sogenannten Babyzecken) gehabt und ich musste auf Chemie umsteigen.
Dieses Jahr werde ich Next Guard , Formel Z und Lila Loves It testen.
Ich hoffe, du berichtest und auch von deinem Test 🙂
Grüße Sarina
Hallo Sabrina! Lieben Dank für deinen Kommentar! Ich werde berichten 🙂 liebe Grüße Tine & Bliss
Hallo, wirklich ein toller Blog. In Bezug auf Zecken bin ich vor kurzem auf was gestoßen, mit dem ich wirklich sehr gute Erfahrungen gesammelt habe. http://www.zecken-snack.de So erspare ich mir das einreiben mit Kokosöl und habe ein tolles Gesamtprodukt. Wie man merkt bin ich total begeistert. 🙂 Kann es wirklich nur weiterempfehlen. Wir haben dieses Jahr noch keine einzige Zecke gehabt. Mit Bernstein oder Keramik, beides habe ich schon getestet, hatte mein Hund trotzdem immer mal wieder eine Zecke am Bauch. LG Linda
Meine Freundin schaut sich gerade nach einer Onkologie für den Hund um. Sie sorgt sich sehr um das Tier. Sie lässt ihn auch in ihre Schlafstube. Mir wäre das nichts.