Wie nachhaltig ist… „VUTTER!“?

7 kritische Fragen an VUTTER! – ein Hundefutterhersteller mit Nachhaltigkeitsvision.

Ein Newcomer auf dem Hundefuttermarkt für vegane Hundeernährung – VUTTER! VUTTER! kam auf ein paar Wochen auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich Interesse an einer Zusammenarbeit habe und ob ich ihr veganes Hundefutter testen möchte. Da ich die ergänzende vegane Hundeernährung für jeden Hund sehr empfehlen kann, habe ich mir diese Hundefutter Marke mal genau angeschaut. Unter anderem habe ich viele Fragen an VUTTER! gehabt, die ich hier mit euch teilen möchte!

Interview mit VUTTER! – wie nachhaltig ist diese Hundefuttermarke wirklich?

  1. FRAGE: Warum würdet ihr sagen, dass „VUTTER!“ eine nachhaltigere Alternative für Hundhalter:innen ist? Was macht eure Marke besonders?

Wir sehen uns nicht als die nachhaltigsten Hundefutterhersteller auf dem Markt, denn wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Der Nachhaltigkeitsaspekt ist allerdings nicht der Hauptantrieb, um unsere Marke weiter aufzubauen, sondern eine schlichte Notwendigkeit, die automatisch mitläuft und mitlaufen muss. Das gilt unserer Ansicht nach für alle Unternehmen am Markt – und dabei geht es nicht um Perfektion von Anfang an, sondern um eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Wir wissen, dass wir aktuell noch nicht alle unsere Ziele erfüllen und einiges zu verbessern haben. Da sind wir dran. Zum Beispiel bekommen wir einen Teil unseres Sojas aus China, was für uns schon ein kritischer Faktor war. Leider gibt es aktuell keine andere Bezugsmöglichkeit (außer Südamerika und da war China das kleinere Übel), da wir nicht mit der ganzen Sojabohne arbeiten, sondern nur mit extrudierten Teilen daraus. Wir nutzen einmal das Sojaproteintexturat und einmal das Sojaproteinisolat. Das Isolat erhalten wir aus China. Sobald es auch in der EU erhältlich ist, werden wir schnellstmöglich handeln. Um den Impact zu berechnen, den das Soja aus China auf unsere Produkte hat, haben wir gemeinsam mit SAIM am Beispiel unseres „Wie Rind“ eine Product Carbon Footprint Studie durchgeführt. Als Vergleich wurde ein Rind Produkt mit möglichst viel Fleisch aus Deutschland sowie ähnlichem Gemüseanteil herangezogen und der gesamte Produktionsprozess vom Einkauf bis zur Logistik zum Lager betrachtet. Im Vergleich zum Fleischprodukt hatten wir bis zu 77 % weniger CO2 e-Emissionen. Für alle weiteren Sorten ist eine solche Analyse ebenfalls geplant.  

Was Vutter! für uns besonders macht: Uns ist die „echte“ Nachhaltigkeit wichtig. Wir möchten unsere Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen, indem wir unseren Verbrauch kompensieren und Bäume pflanzen, sondern haben das Ziel – durch teils sehr langwierige Prozesse – unser Unternehmen, unsere Produktion und auch unser Produkt nachhaltig zu gestalten. Das dauert länger und ist komplizierter, für uns aber der richtige Weg.

PRODUKTION

  1. FRAGE: Was ich persönlich sehr beeindruckend finde, ist die Produktion von eurem Hundefutter, die zu 100 Prozent mit Ökostrom aus Wasserkraft betrieben wird. Das ist nicht oft der Fall. Wie habt ihr das geschafft und warum war euch dieser Punkt von Beginn an so wichtig? Wo (welches Land) wird produziert?

Das einfachste zuerst: produziert wird direkt an unserem Standort in Ostfriesland. Als Gründung aus unserem Mutterkonzern heraus, der bereits seit 20 Jahren Premium-Hundefutter herstellt, konnten wir hier eine komplette Produktionslinie für unsere Produkte abstellen und so auch von der vorhandenen Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens profitieren. Beiden Firmen ist es wichtig, dort, wo es möglich ist, die nachhaltigen Alternativen einzusetzen. Daher arbeiten wir auch weiterhin eng mit dem Team unseres Mutterunternehmens zusammen, um gemeinsam für beide Unternehmen die nachhaltige Entwicklung zu fördern. 

ZUTATENLISTE

  1. FRAGE: Woher bezieht ihr eure Zutaten?

Die meisten unserer Zutaten beziehen wir bereits regional. Einige Komponenten wie Sojaproteinisolat oder Jackfruit müssen wir natürlich aufgrund der Herkunft importieren und unser Sojaproteintexturat erhalten wir aus Österreich. Wir versuchen diese Zulieferungen aber so gering wie möglich zu halten und sind immer auf der Suche nach regionalen Produzenten. 

  1. FRAGE: Warum habt ihr euch immer für die Protein Quelle Soja entschieden?

Soja hat die höchste pflanzlich mögliche Bioverfügbarkeit: Qualitativ hochwertiges Soja hat einen Proteingehalt, der Protein aus Fleisch am nächsten kommt. Soja kann zwar – wie alle anderen Proteinquellen auch – Allergien verursachen, allerdings steht dies in keinem Verhältnis zu potenziell auftretenden Fleischallergien. Zusätzlich wird bei uns das Protein aus der Bohne isoliert, sodass die meisten Allergiestoffe bereits im Herstellungsprozess entfernt werden und somit nicht im Endprodukt aufzufinden sind.

Geschmacklich überzeugt Soja bei Hunden außerdem deutlich mehr als z.B. ein Erbsenprotein – und der Geschmack und somit auch die Akzeptanz des Tieres ist natürlich ein wichtiger Aspekt. Wir haben die komplette Entwicklung und unser Vutter! von mehreren unabhängigen Quellen überprüfen lassen und dabei in allen Bereichen Bestwerte erzielt.

  1. FRAGE: Ich habe auf einer Zutatenliste „Karamell“ entdeckt. Wieso habt ihr das mit aufgenommen?

Das Karamellpulver haben wir bei einigen Sorten für die Färbung in unsere Rezeptur aufgenommen, allerdings sehr gering (0,1 %) dosiert. Wir arbeiten derzeit auch schon an einer Lösung, damit wir ganz auf das Karamellpulver verzichten können.

  1. FRAGE: Gibt es einen Grund, warum ihr keine Bio-Qualität anbietet?

Einige Zutaten, die in relativ hohem Maß im Vutter! vorkommen, bekommen wir nicht in Bio-Qualität (Jackfruit, Soja, …). Eine weitere Schwierigkeit stellt der hohe Preis für Bio-Produkte dar. Unser Ziel ist und war es immer, möglichst nah am fleischhaltigen Pendant zu sein, unseren Kund:innen gleichzeitig aber preislich möglichst keinen Unterschied zu ihrem bisherigen Futter anzubieten. Quasi mit der Mission: Der Preis darf kein Ausschlusskriterium für eine vegane Ernährung sein! Aufgrund unserer Produktionsgrößen können wir auch nicht unbedingt zu den besten Konditionen – also in Massen – einkaufen. Wir mussten uns daher bewusst für die Abstriche entschieden. Trotzdem achten wir natürlich darauf, dass wir unsere Lieferanten kennen und dass diese, wie wir, auf sehr hohe Qualität bedacht sind.

VERPACKUNG

  1. FRAGE: Recycling ist für mich ein großes Thema. Ihr setzt auf Nassfutter in Dosen. Aus welchem Grund habt ihr euch für Weißblech entschieden?

Wir haben unterschiedliche Möglichkeiten der Verpackungen verglichen. Die Weißblechdose hat uns aus folgenden Gründen absolut überzeugt: Weißblech hat eine sehr hohe Recyclingfähigkeit, die mit kaum einer anderen Verpackungsart vergleichbar ist. Es kann bei angewandtem Recycling im Rohstoffkreislauf verbleiben und immer wieder zu 100 % recycelt werden – und das theoretisch unendlich oft. Papier bspw. kann in der Regel bis zu fünf- bis siebenmal recycelt werden. Mit jedem Recyclingprozess werden die Papierfasern kürzer und schwächer, was die Qualität des recycelten Papiers verringert, wodurch die Fasern nicht mehr für die Herstellung von neuem Papier geeignet sind. Ein Punkt, der ebenfalls für die Weißblechkonserve spricht, ist die tatsächliche Recyclingquote in Deutschland. Diese lag im Jahr 2021 bei 90,2 %. Hier gibt es also nicht nur die potenzielle Recycelfähigkeit von 100 %, sondern auch eine tatsächliche Recycelquote von über 90 %.  Entscheidend ist dabei immer, dass die Endverbraucher:innen einen Beitrag leisten. Nur wenn die Konserve im gelben Sack oder der gelben Tonne entsorgt wird, kann das Weißblech wieder im Recyclingkreislauf landen. Kurz gesagt heißt das: Wenn man Etikett und Verpackung trennt, kann die Dose dahinter für unzählige weitere Produkte genutzt werden.

  1. FRAGE: Warum nur Nassfutter kein Trockenfutter?

Wir können auf 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von hochwertigen Alleinfuttermitteln für Hunde im Nassfutterbereich zurückblicken. Daher war es uns möglich, unser Vutter! in einem Zeitraum von über zwei Jahren zu entwickeln und zu optimieren. Für die Entwicklung von Trockenfutter und Snacks haben wir uns kompetente Partner:innen an unsere Seite geholt, die nicht nur unsere Vision und Ziele verstehen, sondern selber ebenfalls ambitioniert unterwegs sind. Dieser Schritt startete aber erst, als wir zu 100 % zufrieden mit unserem Nassfutter waren und somit Kapazität für etwas Neues da war. Auch bei Snacks und Trockenfutter setzen wir die gleichen hohen Standards an die Qualität der Produkte und an die Verpackungen. Mittlerweile sind wir in den letzten Schritten der Finalisierung und haben auch die für uns wichtigen Akzeptanz- & Qualitätstests abgeschlossen. Beide Produkte sollen noch in diesem Jahr gelauncht werden. 

  1. FRAGE: Sind die Dosen im inneren mit BPA beschichtet?

Unsere Konservendosen werden von innen mit einem Schutzlack versehen, der das Metall vor Korrosion schützt. Dieser enthält bereits seit 2014 kein Bisphenol-A mehr. Beim Außenlack ist das aktuell noch nicht der Fall und da wir am äußeren Dosenrand eine kleine Überschneidung mit dem inneren des Dosendeckels haben, könnten Spuren von BPA innerhalb der Dosen vorhanden sein. Wenn überhaupt, sind diese Spuren so gering, dass sie nicht nachweisbar sind und in jedem Fall weit unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Dennoch können wir aus diesem Grund keine 100%-freie BPA-Angabe ausweisen. 

SOZIALES

  1. FRAGE: Heutzutage engagieren sich nachhaltig aufgestellte Unternehmen immer mehr im Tierschutz und Umweltschutz. Habt ihr in diesem Bereich auch Projekten, die ihr auf die Beine stellt?

Aktuell leisten wir unseren Beitrag (nur) durch Futter- & Geldspenden für diverse Projekte, haben aber den Wunsch, auch eigene Projekte ins Leben zu rufen. Hier sind wir (auch aufgrund des Starts Anfang 2024) aber noch in der Anfangsplanung.

Vielen Dank, dass ihr euch Zeit genommen habt für diese Fragen!

Hier gehts zum Video auf Instagram.

Hier geht’s zur Webseite von VUTTER!

Liebe Grüße

Tine von DogSoulmate

Dieser Beitrag wurde im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit VUTTER! erstellt.

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