/Folge 2/ Mama, Papa, Kinder oder doch Patchwork Familie?

Ein klassisches Bild einer Familie besteht aus den Eltern und deren leiblichen Kindern (natürlich wissen wir, dass eine Familie nicht zwingend blutsverwandt sein muss). Um den Hund und den Wolf ganzheitlich zu verstehen, sollten wir zunächst schauen, wie der Wolf in freier Natur lebt und sich in welcher Struktur fortpflanzt. 

Bei Wölfen in freier Wildbahn ist das Leben ganz ähnlich wie das klassische Menschenbild von einer Familie. Ein Rudel frei lebender Wölfe lebt in einem Familienverbund zusammengesetzt aus den Elterntieren und deren Kindern. 

Die Eltern leben ein Leben lang zusammen. Sie bleiben sich treu und leben in einer monogamen Partnerschaft – romantisch oder? Gemeinsam führen sie als Oberhaupt der Familie das Rudel an. Die Eltern sind auch die einzigen beiden, die sich im Rudel paaren dürfen. Nur sie paaren sich und achten darauf, dass kein fremder Wolf ihr Territorium betritt. Sie schützen quasi ihr Haus vor Einbrechern. 

Wenn die Wölfe mit circa 2 – 3 Jahren  geschlechtsreif werden, verlassen sie die Familie und suchen sich ein eigenes Revier mit einer eigenen Familie.  

Genau deswegen sagt man auch, dass Wölfe in ähnlichen Familienstruktur wie wir Menschen zusammenleben. Hoch soziale Tiere sind Wölfe und keine bösen Fabelwesen, wie sie gerne in Geschichten dargestellt werden. 

„Hierarchien“ im Übrigen entstehen nur in Zoos oder Wildparks. In dieser Zusammenstellung haben die jungen Nachkommen nämlich nicht die Möglichkeit abzuwandern. Sie sind also gezwungen sich neu zu sortieren. Das weicht aber weit von dem natürlichen Ursprung ab. 

Unsere Haushunde hingegen leben in einer Art Patchwork Familie. Die leiblichen Eltern werden früh verlassen und eine neue Familie wird schon früh gefunden. Meistens schon mit 10 oder 12 Wochen. Die Familie sieht aber auch ganz anders aus und hat keine vier Beine. Der Mensch ist nun nicht nur der beste Freund, sondern auch die neue Familie. 

Nur die wenigsten Hunde haben in dieser Patchwork Familie die Möglichkeit sich selbst fortzupflanzen. Dies passiert wenn dann aus einem „Unfall“ heraus mit dem Nachbarhund oder aus Willen des Menschen im Rahmen einer Zucht. 

Der Hund ist allerdings so Anpassungsfähig, dass er das ohne Kommentar annimmt, obwohl seine Vorfahren ganz anders eine Familie aufgebaut haben. Ich frage mich, ob dem Haushund nicht etwas fehlt, wenn er keine eigene Familie gründen darf. Die innere Natur sagt dem Hund doch sicherlich, dass er nun alt genug ist eine eigene Familie zu gründen oder nicht? 

Meine Gedanken gehen weiter und ich möchte mit euch durch die natürlichen Prozesse der Geschlechtsreife gehen. 

Liebe Grüße

Tine
DogSoulmate

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2 Kommentare zu „/Folge 2/ Mama, Papa, Kinder oder doch Patchwork Familie?

  1. Mein Rüde hat mir mit 8 Jahren erklärt, dass er eine Familie gründen möchte. Leider geht es bei uns nicht. Er ist wunderschön und gesund. Auch sozial hoch anständig. Aber er kann weder in unserem Umfeld, noch selbstständig eine Familie gründen. Er ist dazu gezwungen, unser “Kind” zu bleiben. Das Menschen Leben und unsere Umwelt ist zu gefährlich, um einen Hund frei ziehen zu lassen. Er gehört zu unserer Familie und darf nie Familienoberhaupt werden.

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