Was mir die zwei Hunde gelernt haben…

„Lerne von der Geschwindigkeit der Natur: ihr Geheimnis ist Geduld.“ ???‍♀️(Ralph Waldo Emerson) Ein schönes Zitat, welches genau das beschreibt, was man mit Hunden benötigt. Geduld. Geduld ist nicht immer einfach und erfordert viel innere Ruhe. Als Bliss – mein erster Australian Shepherd – bei uns eingezogen ist, hatte ich noch keine Ahnung, wie viel Geduld ich noch gebrauchen würde. Jetzt weiß ich es und kann euch davon erzählen und meine Tipps mitgeben.

Eine Sache die ich in den letzten Jahren von den beiden Hunden gelernt habe – Geduld.

Bliss hat mich die ersten Monate unfassbar viel Energie gekostet. Das ständige zur Ruhe bringen, korrigieren und diskutieren war eine große Umstellung.

Bliss als Hütehund war und ist immer noch sehr reizempfindlich und was noch dazu kommt – sehr sensibel. Ein Beispiel: Wenn ich einen gestressten Tag hatte und von der Arbeit schon mit schlechter Laune kam, war die Gassirunde eine chaotische Katastrophe. An der Leine wurde gezogen, nach rechts und links, wie ein unkoordinierter Ping Pong Ball der den Gehweg komplett ausgenutzt hat. Das hat mich dann noch mehr nervös gemacht und der Abend war gelaufen…

Jetzt weiß ich, dass ich mit einer inneren Unruhe gar nicht erst los laufe. Ich muss mich vor der Runde erst zur Ruhe bringen, um dies auch von meinen Hunden zu erwarten. Das ist nicht immer leicht und oft klappt es auch nicht. Das liegt dann aber daran, dass ich es oft gar nicht bemerke, dass ich innerlich total aufgewühlt bin. Bliss übernimmt dann aber gerne den Job und zeigt mir, was mich gerade beschäftigt.

In diesem Fall bleibe ich dann stehen, lasse Bliss sitzen, atme tief durch und versuche erneut los zu laufen. Meistens reicht das dann schon und wir können ruhiger weiter.

Hundeblog_dogsoulmate20201-123Vida benötigt sehr viel Hilfe, um zur Ruhe zu kommen

Vida ist derzeit extrem unruhig und kommt von alleine gar nicht zur Ruhe. Wir sind eigentlich die ganze Zeit nur am „Vida, leg dich“ sagen. Mit der Deckenübung klappt es aber wirklich gut. Wenn wir sie nicht mal mit „Leg dich“ zur Ruhe bekommen, dann hilft es die Leine anzulegen und auf den Boden zu legen. Ich bin wirklich froh, dass sich dieses Signal bei ihr so gut verankert hat. Es ist wirklich GOLDWERT! (Die Deckenübung findet ihr hier)

Die Gassirunden sind derzeit auch nicht so einfach. Sie ist total aufgeregt und wuselt die Runde unkoordiniert hin und her. Derzeit benötige ich sehr sehr sehr viel Geduld, um ihr immer wieder zu zeigen, dass man auch ruhiger gehen kann.

Reize werden derzeit auch ganz intensiv wahrgenommen von ihr. Hundekontakt ist derzeit auch wieder schwieriger. Sie ist immer noch sehr unsicher und ihre Unruhe verstärkt diese Unsicherheit. Deswegen arbeiten wir derzeit viel an der Entschleunigung.  Was bei den Menschen derzeit ein “Trend” ist, benötigt Vida sehr dringend.IMG_2905

Geduld ist eine Tugend

Eins ist auf jeden Fall klar. Ihr kommt schneller ans Ziel, wenn ihr Ruhe bewahrt. Ein unruhiger Hundebesitzer macht den Hund nur noch unruhiger, als er vielleicht schon ist. Ein unsicherer Hund benötigt einen Hundebesitzer der mit Ruhe präsent ist und weiß wie er mit Situationen umzugehen hat.

Findet eure Methode, wie ihr mehr Ruhe in euch bekommt. Bei mir kam die Erkenntnis erst, als mir jemand Außenstehender gesagt hat, dass ich mehr Ruhe ausstrahlen muss. Ein Hinweis, der so simpel klingt, aber für mich einfach nicht zu sehen war.

Nachdem ich diesen wirklich wertvollen Hinweis bekommen habe, musste ich an mir arbeiten, um mit Bliss einen Weg zu gehen.

  • Yoga unterstützt diese innere Ruhe und dadurch meine Geduld. Es ist ein schöner Weg, den ihr unbedingt mal ausprobieren solltet.
  • Auch ein Ritual mit eurem Hund kann eine schöne Methode sein. Nehmt euch einmal am Tag bewusst die Zeit den Hund zu streicheln und vielleicht ein bisschen zu massieren. Welche Knochen könnt ihr fühlen? Wie fühlt sich die Haut an?
  • Tief durchatmen hilft immer. Vor der Runde, während der Runde und auch danach.
  • Zwischendurch mal stehen bleiben und einfach mal schauen, wo man ist, wie ist der Hund drauf? Ist er gerade ruhig oder eher nervös? Wie fühlst du dich gerade?
  • Reflektieren, um zu lernen ist auch eine schöne Methode, die ich sehr oft anwende. Wenn eine Runde nicht gut lief, gehe ich alles noch mal durch und überlege, was ich hätte vielleicht anders machen können.

Diese genannten Punkte haben mir viel geholfen, meinen Weg mit den zwei Hunden zu gehen.

Probiert es doch mal aus und schreibt mir, wie es bei euch funktioniert.

Liebe Grüße

Tine

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert